Tälesverkehr 2030

Grundsätzliches:

Der SPD OV Weissacher Tal und die SPD Gemeinderatsfraktion unterstreichen die Bedeutung einer bedarfsgerechten Verkehrsinfrastruktur sowohl für die Bürgerinnen und Bürger wie auch für die gewerbetreibende Wirtschaft.

Sie sehen die Mobilität als ein Grundbedürfnis der Menschen und die Voraussetzung für die Teilhabe am öffentlichen Leben.

Sozialdemokratisches Kernanliegen ist es deshalb, bezahlbare, zuverlässige und sichere Mobilität für alle Teile der Bevölkerung zu gewährleisten.

Eine gute Verkehrsinfrastruktur ist aber auch eine unverzichtbare Voraussetzung für den Bestand und die Neuansiedelung von Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Damit einher geht das Angebot an wohnortnahen guten und sicheren Arbeitsplätzen

Damit hat die Verkehrspolitik einen unmittelbaren Einfluss auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen

Unser Leitbild:

Ein Mobilitätskonzept für das Weissacher Tal hat die Bedürfnisse eines ländlichen Raumes am Rande eines Ballungsraumes zu berücksichtigen. Für die SPD Weissacher Tal (die SPD Fraktion) sind dabei neun Eckpunkte entscheidend:

  • wir wollen bis 2030 den Durchgangsverkehr entschleunigen. Gemeinschaftsstraßen  (nach dem Vorbild Rudersberg) in den Ortszentren, partielle Tempo 30-Zone in der Welzheimer Str. bis zur Seemühle und Verschwenkungen an „Raserstrecken“  (Bruch!) können aus unserer Sicht geeignete Mittel sein.
  • wir wollen bis 2030 gefahrlose und staufreie Einmündungen in Hauptverkehrsstraßen. Das gilt besonders für die Einmündung beim Rombold-Areal („Rombold-Ei“)
  • Wir wollen bis 2030 eine zuverlässige Busanbindung an die S-Bahn und zurück („Sichere ÖPNV-Kette“). Für uns unabdingbar ist, dass auf jede S-Bahn und zurück ein Bus nach Weissach im Tal wartet (auch bei Verspätung)
  • Wir wollen als Modellversuch verschiedene Mitfahrbänkle in den Ortsteilen als Zusteiger/Mitnahmesystem
  • wir wollen kurzfristig, dass das Weissacher Tal noch fahrradfreundlicher wird. Dazu gehört u.a. eine Überprüfung und eine Optimierung der Beschilderung der Radwege (Verwendung der alten Ortsnamen).
  • wir wollen bis 2030 eine „Täles-App“, mit der man schnell und bequem alle Mobilitätsangebote abrufen kann

Ausgangslage

Wie schnell und wie bequem man mit welchen Verkehrsmittel wo hinkommt, ist eine entscheidende Frage für die Lebensqualität im Weissacher Tal.

Die augenblickliche Situation im Weissacher Tal lässt sich nach den bisherigen Bürgerbefragungen der Täles-SPD in acht exemplarische Fragen bündeln:

  • Langt’s noch zur S-Bahn nach Backnang?
  • Steht der Bus noch am Bahnhof, wenn ich dort mit dem Zug oder der S-Bahn verspätet ankomme?
  • wie komme ich ohne Auto ins Krankenhaus nach Winnenden, zum Edeka, von der Disco nach Hause oder zur Enkelin ins Nachbardorf?
  • kann ich mein Kind ohne Bedenken mit dem Fahrrad ins Freibad fahren lassen?
  • kann man es noch verantworten, dass die ÖPNV-Busse meist leer durch‘s Täle fahren?
  • wie viele Autos kommen an der Opti-oder Hertz-Kreuzung diesmal durch?
  • wie viel Verkehrsbelastung ist den Anwohnern im Ortszentrum von AiT, in der Stuttgarter Straße in WiT, an der Ortseinfahrt in Bruch oder im  Mühlweg in WiT zuzumuten?
  • komme ich ohne Gefahr beim Rombold in oder über die Welzheimer Straße?

Erwartung/Zielsetzung

Wir verknüpfen damit die Erwartung/die Zielsetzung,

  • den innerörtlichen motorisierten Individualverkehr deutlich zu reduzieren
  • den PKW Personen Quell- und Zielverkehr in nennenswertem Umfang auf den ÖPNV und andere Verkehrsträger zu verlagern
  • den Durchgangsverkehr, auch in der Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden, „menschenfreundlicher“ abzuwickeln
  • und damit die Lebensqualität und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum in unserer Gemeinde zu verbessern.

Unser Konzept für das Weissacher Tal:

Dem nachstehenden Konzept liegt für den Konzeptzeitraum (2030) die Annahme zu Grunde, dass im Weissacher Tal als ländlicher Raum für den Personenverkehr das Auto der Verkehrsträger Nummer eins bleiben und der Güterverkehr auch in Zukunft fast ausschließlich über den LKW abgewickelt werden wird.

Ein Verkehrskonzept für das Weissacher Tal muss dem Rechnung tragen.Das bedeutet nicht, dass die alternativen zum Auto vernachlässigt werden dürfen. Es ist aber auch nicht zielführend, die einzelnen Verkehrsträger gegeneinander auszuspielen.

Ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept muss deshalb neben dem PKW/LKW den Öffentlichen (Nah)Verkehr, das (Elektro)Fahrrad und die Fußgänger mit im Blick haben.

Es geht darum, die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die einzelnen Verkehrsmittel entsprechend ihrer jeweiligen Stärken auch genutzt werden können.

Grundsätzlich ist anzustreben, dass verstärkt

  • kurze Strecken (bis 1,5 km)  zu Fuß zurückgelegt werden
  • für mittlere Strecken 1,5 bis 10 km das (Elektro)Fahrrad oder der ÖPNV zum Einsatz kommen.
  • die öffentlichen Verkehrsmittel so ausgestattet werden, dass sie eine akzeptierte Alternative zu Auto bieten.
  • der Autoverkehr so organisiert/gelenkt wird, dass er möglichst wenig an Belastungen (Lärm/Abgase/Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer) nach sich zieht.

Forderungen/Erwartungen

Konkret leitet die SPD daraus folgende Forderungen/Erwartungen ab:

  • Gestaltung der nördlichen Welzheimer Straße nach Rudersberger Vorbild
  • Tempo 30 Zone in der Welzheimer Str. durchgängig bis zur Seemühle
  • Verbesserung der Verkehrssituation im Bereich Welzheimer Straße -Lommatzscher Straße - Jägerhalde durch eine gefahrlose und staufreie Kreuzungsalternative  („Rombold-Ei“)
  • Ausbau eines Rad- und Fußwegs vom Fritz-Elser-Weg über die Weissach bis zum Gesundheitszentrum/Edeka
  • Erstellung eines Radwegekonzeptes zur Durchquerung von Unterweissach
  • Bau eines Radwegs entlang der Weissach bis nach Backnang

Weissach, 16.01.2023

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