"Tälesverkehr 2025" auf den Weg gebracht

von Jürgen Hestler

Wie erreiche ich zuverlässig die S-Bahn in Backnang? Wie komme ich bequem und schnell mit und ohne Auto ins Klinikum nach Winnenden? Wie entlaste  ich die Ortszentren in Weissach im Tal und in Allmersbach im Tal vom lärmenden Durchgangsverkehr, wie entspanne ich den Verkehrsknotenpunkt „Romboldeinmündung“  oder wie vermeide ich es, dass täglich meist halbleere Busse durch das Täle pendeln? –dies sind nur einige Fragen, auf die aus Sicht der SPD Weissacher Tal in den nächsten 10 Jahren Antworten gefunden werden müssen.

Die Täles-SPD hat sich deshalb aufgemacht unter dem Arbeitstitel „Tälesverkehr 2025“ ein bürgerfreundliches  Mobilitätskonzept für das Weissacher Tal zu erstellen.

Den Startschuss dafür gab es bei der Frühjahrsversammlung der SPD Weissacher Tal am vergangenen Dienstag ins Gemeindehaus nach Wattenweiler.

Wolfgang Rose, ehemaliger Vorsitzender des ACE Auto Club Europa, führte mit einem Impulsreferat ins Thema ein. Er unterstrich die Bedeutung bedarfsgerechter Verkehrswege sowohl für die Bürgerinnen und Bürger wie auch für die gewerbetreibende Wirtschaft. Mobilität sei ein Grundbedürfnis der Menschen und Voraussetzung für die Teilhabe am öffentlichen Leben. Sozialdemokratisches Kernanliegen, müsse das Ziel einer „bezahlbaren sicheren Mobilität für Alle“ sein. Er vertrat die Auffassung, dass im ländlichen Raum, das Auto noch für lange Zeit Verkehrsträger Nummer eins bleiben werde und ein Verkehrskonzept für das Weissacher Tal dem Rechnung tragen müsse. Diese These wurde auch unterstützt durch eine Umfrage unter den Versammlungsteilnehmern, aus der sich eindeutig der PKW als das von fast allen präferierte Verkehrsmittel genannt wurde. Es sei aber falsch, so Rose weiter, sich nur auf den Autoverkehr zu konzentrieren und die anderen Verkehrsmittel außer Acht zu lassen. Im Gegenteil, ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept müsse vielmehr auch den Öffentlichen Nahverkehr, das (Elektro)Fahrrad und die Fußgänger im Blick haben .Es gehe darum, die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die einzelnen Verkehrsmittel entsprechend ihrer jeweiligen Stärken auch genutzt würden.

Für den Ortsvereinsvorsitzenden und Kreisrat Jürgen Hestler kann ein solches Konzept nicht an den Gemeindegrenzen enden. „Wir müssen die lokalen Verkehrsbrennpunkte in ein regionales Konzept einbinden“, so sein Credo.

Bevor man über Geschwindigkeitsbegrenzungen, bessere Vertaktung, kommunale Bürgerbusse, carsharing, Mitnahme- und Verkehrsinfo-Apps, coole Fahrradwege oder shared space nachdenke, müsse man die Bedarfe der Menschen im ländlich geprägten Weissacher Tal  genau analysieren.

Aus seiner Sicht könne z.B. die Forderung nach Tempo 30-Zonen auf den Durchgangsstraßen nicht am Anfang, sondern höchstens am Ende eines Diskussionsprozesse stehen.

In der engagiert geführten Diskussion wurde das Ziel, ein Konzept für bedarfsgerechte und sichere Verkehrswege zu erstellen einhellig begrüßt. Als besonderes Problem kristallisierte sich dabei der Umstieg in Backnang von Bus auf  S-Bahn und umgekehrt heraus. Die fehlende Anschlusssicherheit und die Taktzeiten wurden als Hemmnisse bezeichnet wenn es darum geht, vom Auto auf Öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Um den Fahrradverkehr zu fördern, brauche es ein überörtliches Radwegekonzept, das den Bedürfnissen der Radfahrenden entgegenkommt.

Alle Vorschläge und Diskussionspunkte wurden dokumentiert und, so beschloss die Versammlung, sollen in einer Arbeitsgruppe zu einem Mobilitätskonzept „Tälesverkehr 2025“ zusammengefasst werden, das der SPD Ortsverein dann den Bürgerinnen und Bürgern des Weissacher Tales zur Diskussion unterbreiten will.

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