Rote vom Grill und zum Anfassen

von Jürgen Hestler

SPD-Sommertreff auf dem Hörnle

Die Sozialdemokraten im Weissacher Tal stehen hinter einer Kanzlerkandidatur von Peer Steinbrück. Sie halten den ehemaligen SPD-Finanzminister für am ehesten geeignet, die schwelende Eurokrise zu meistern. Auf diesen Nenner lässt sich das Stimmungsbild beim 12. Sommertreff der SPD Weissacher Tal auf dem Allmersbacher "Hörnle" bringen. Die Tälesgenossen hatten zu Open-Air-Gesprächen "mit Roten vom Grill und zum Anfassen" geladen und viele sind trotz regnerischem Wetter gekommen.

Auch der Bundestagsabgeordnete Christian Lange. Er warnte davor, sich zu früh auf einen Kanzlerkandidaten festzulegen. "Das politische Geschäft ist gnadenlos und wer zu früh den Finger hebt, wird abgenutzt". Gleichwohl sieht er gute Chancen, die Wahl im Jahre 2013 zu gewinnen. "Die Regierung hat dramatisch an Glaubwürdigkeit verloren. Weder beim Rückwärtssalto zum Atomausstieg, dem Schlingerkurs zur Rettung Griechenlands oder der Kehrtwende in der Bildungspolitik noch bei der Eierei in der Steuersenkungsdebatte oder bei der Haltung zu Rüstungsexporten hat die Kanzlerin den geplanten Kurs gehalten", so Christian Lange.

Für den SPD-Kreis- und Ortsvorsitzenden Jürgen Hestler ist das Wahljahr 2013 ein Schicksalsjahr der SPD. "Wir müssen es schaffen, 150 Jahre nach Gründung der SPD, ein neues Kapitel des sozialdemokratischen Fortsetzungsromanes zu schreiben. Die Menschen brauchen ein politische Erzählung, die ihnen hilft, aktuelle politische Erlebnisse zu deuten." Er sieht die SPD in der Pflicht, dies zu leisten: "Wer außer der SPD kann die Tradition des sozialen Ausgleichs mit den Anforderungen des modernen globalen Wettbewerbs in Einklang bringen?".

Für den SPD-Kreischef Jürgen Hestler ist der ehemalige Finanzminister der Großen Koalition ein Politiker, der glaubwürdig diesen Anspruch in eine verständliche und stimmige Botschaft fassen kann. Peer Steinbrück könne das Glaubwürdigkeitsloch ein wenig zuschütten.

Die SPD-Rems-Murr und die SPD Weissacher Tal wollen ab Herbst 2011 das sozialdemokratische Zukunftsmodell in einer permanenten Fortschrittswerkstatt mit zahlreichen Veranstaltungen innerparteilich und öffentlich diskutieren und dann mit einer zukunftsträchtigen, gewinnbringenden Botschaft im Jubiläumsjahr 2013 vor die Wähler treten.

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