Dorfgespräch zur Gemeinschaftsschule

von Jürgen Hestler

 

Im Bildungszentrum Weissacher Tal wird es in zwei Jahren eine Gemeinschaftsschule geben. Diese Prognose stand am Ende des 4. Dorfgespräches der SPD Weissacher Tal. Die Täles-Genossen hatten eingeladen, um über das Für und Wider von Gemeinschaftsschulen zu diskutieren. Und ein „buntes Völkchen“ ist in Unterweissacher Bürgerhaus gepilgert: Lehrer aller Schularten, Eltern, Ehemalige, Großeltern, Kommunalpolitiker.

„Wenn die zuständigen Gremien dafür sind, ist das gut, aber halt nur die halbe Miete“, so der SPD-Vorsitzende Jürgen Hestler in seiner Begrüßung. Denn eine Gemeinschaftsschule könne nur erfolgreich sein, wenn die Menschen im Täle hinter ihr ständen.

In Korb sei es so, konnte der Leiter der ersten Gemeinschaftsschule im Kreis, Thomas Kuntz berichten. 40% aller Korber Schüler würden die Keplerschule besuchen. Weitere Interessenten müsse er aus Platzgründen abweisen. Noch habe kein Elternpaar sein Kind wieder abgemeldet.

Offensichtlich kämen Ganztagesbetrieb, eine Mischung aus individuellem Lernen und Lernen im Verbund, einintensives Coaching des einzelnen Schülers, neue kompetenzorintierte Lernmethoden und die Abschaffungvon Noten ganz gut an.

Für den Leiter der Werkrealschule am BIZE Ralf Bachmeier ist die Gemeinschaftsschule ein wichtiger Baustein, die Zukunft der Bildungszentrums zu sichern. Er sieht im BIZE jetzt schon ideale Voraussetzungen für die Einführung einer solchen neuen Schulform. Die äußeren Rahmenbedingungen –Mensa, Ganztagesbetrieb,Sozialarbeit, gymnasiale Oberstufe im Haus – würden stimmen. Jetzt gelte es „nur noch“, das neue pädagogische Konzept umzusetzen.

Unterstützt wird er dabei von der Leiterin des Staatlichen Schulamtes Backnang, Sabine Hagenmüller-Gehring, selbstmal Schülerin am BIZE. Für sie ist der Trend hin zur Gemeinschaftsschule eine „Abstimmung mit den Füßen“.Sie geht davon aus, dass der Weg in ein zweigliederiges Schulsystem –Gymnasium auf der einen und Gemein- schaftsschule auf der anderen Seite- unumkehrbar ist.

„Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Realschulen auf diesen Zug aufspringen“, sagte die Schulamtschefin.Wobei für sie völlig klar sei, dass dies nur freiwillig geschehen könne.

Im Gespräch mit Betroffenen wurde dann schnell deutlich, dass die neue Schule noch viele Hürden zu überwinden hat: Anerkennung bei Industrie und Handwerk, Arbeitsbelastung der Lehrer, Spreizung der Lernbereitschaft, Inklusion,Lernverhaltenin der Pubertät.

Für die Expertenrunde sind das aber Probleme, die zu bewältigen sind.

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